Das Borderline Syndrom

Das Borderline-Syndrom ist eine psychische Störung, an der laut Schätzungen zwei Prozent der Bevölkerung leiden, wobei die Krankheit oft schon im Kindes- bzw. Jugendalter ihren Anfang nimmt. Prozentual sind Frauen häufiger von der Störung betroffen als Männer. Das Borderline Syndrom, eigentlich eine so genannte emotional instabile Persönlichkeitsstörung, ist eine der am häufigsten diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen.

Die genauen Ursachen sind bis heute nicht eindeutig erfasst, wenngleich davon ausgegangen wird, dass die Entstehung des Syndroms von mehreren, verschiedenen Faktoren abhängig ist. Wenngleich bei zwei Dritteln der Borderliner oftmals durch Missbrauch oder Vernachlässigung in der Kindheit verursachte schwerwiegende Traumata vorhanden sind, werden auch eine Begünstigung der Krankheit durch erbliche Faktoren sowie andere noch nicht vollständig erfasste Kriterien vermutet.
Menschen, die unter dem Borderline-Syndrom leiden, zeichnen sich durch eine hohe emotionale Instabilität aus. Oftmals ist es für sie äußerst schwierig, ihre Wut auf sich und andere zu kontrollieren, was häufig auch ein Selbstverletzendes Verhalten (Zum Beispiel das so genannte „Ritzen“) bis hin zu Suizidversuchen zur Folge hat. Auch sonstige selbstzerstörerische Verhaltensweisen in Bezug auf Sexualität, Drogenmissbrauch und die Freizeitgestaltung im Allgemeinen (Ausführung von äußerst gefährlichen Extremsportarten, rücksichtsloses Verhalten im Verkehr) sind keine Seltenheit.
Auch wenn Partnerschaften von Menschen mit dem Borderline-Syndrom gut verlaufen können, sind diese in dem größten Teil der Fälle äußerst problematisch, da Borderliner meist hochgradig beziehungsgestört sind. Einerseits besteht oftmals eine große Angst, verlassen zu werden, was oft zu einer Vollkommenen Ablehnung des Eingehens von Beziehungen oder zu extremem, so genannten „Klammern“ in der Beziehung führt. Oft bewegen sich Borderliner in einer Beziehung zwischen den Extremen der vollkommenen Idealisierung eines Partners bis hin zu einer vollkommenen Entwertung von diesem. Besonders problematisch sind hierbei Partnerschaften zwischen Borderlinern, in denen zwei Extreme aufeinander prallen, oder sich die Probleme durch ähnliches Verhalten in der Beziehung potenzieren.
Auch zeitweilige paranoide Denkmuster unter großen Belastungen sind bei Betroffenen keine Seltenheit.

Insgesamt wirkt sich das Borderline-Syndrom auf alle Bereiche des Lebens der Betroffenen, von der eigenen, zwischen extremen Gefühlen und totaler emotionaler Leere schwankenden Emotionalität, bis hin zum Sozialverhalten mit häufigen Beziehungsproblemen aus.