Das Norovirus ist wieder aktiv

 

ache-19005_1920Das Norovirus ist die Beschreibung einer Virengruppe, in der verschiedene Subtypen vorhanden sind. Wird der Begriff Norovirus verwendet, sind das humane Norovirus und die ausgelöste Infektion gemeint. Das Virus ist hochgradig ansteckend. Der Krankheitsverlauf ist heftig mit starkem Durchfall und Erbrechen. Von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen vergehen nur wenige Stunden. Noch bevor sich beim Betroffenen die ersten Symptome zeigen, besteht für Dritte die Gefahr der Ansteckung. Eine Erkrankung aufgrund des Norovirus ist nach dem deutschen Infektionsgesetz meldepflichtig.

Norovirus in Bayern auf dem Vormarsch

Zwar liegen noch keine genauen Zahlen vor, doch das Norovirus hat bereits jetzt Saison. Früher als erwartet und um einiges heftiger als bisher bekannt hat es sich in Deutschland verbreitet. Wie die Augsburger Allgemeine am 13. Dezember mitteilte waren rund 6.000 Menschen vom Virus betroffen. Dies seien weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Anders sieht es in München direkt aus. Aktuell wurden mehr Norovirus-Infektionen gezählt; besonders im November war ein rapider Anstieg der Erkrankten zu verzeichnen.

Auch im Rest Deutschlands ist das Virus aktiv

In Niedersachsen breitet sich das Virus ebenfalls aus. Gab es im Jahr 2015 etwa 2.240 Krankheitsfälle, waren es bereits Ende Oktober 2016 etwa 1.108 Erkrankungen allein im Raum Weser-Ems. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, wurde im November 2016 das Norovirus bei mehr als 14.500 Personen bestätigt. Die Zahl der Erkrankten ist demzufolge bedeutend höher als die der vergangenen Jahre, in denen zwischen 6.130 und 10.885 Fälle gemeldet wurden.

Gibt es einen neuen Virustyp?

Alle Viren sind in der Lage Subtypen zu bilden. Das RKI (Robert-Koch-Institut) geht davon aus, dass es sich bei der diesjährigen Infektion um einen neuen Virustypen handeln könnte. Diese Annahme basiert auf die Erkenntnis, dass bei Stuhlproben von Erkrankten ein neuer Norovirus-Typ isoliert werden konnte. Für eine Prognose, wie gefährlich dieser ist, ist es allerdings noch zu früh.

Ausbreitung vom Norovirus

Sucht man im Internet über die Suchmaschinen nach „Norovirus 2016“ findet man eine ganze Anzahl von neuesten Mitteilungen über die Anzahl der bereits Erkrankten. In Baden-Württemberg wurden landeweit 524 Fälle gemeldet; Mitte Oktober waren es noch 169 Fälle. Die Dunkelziffer liegt allerdings bedeutend höher, denn nicht jeder, der über Durchfall und Erbrechen klagt, geht auch zum Arzt. Außerdem gehen einige Ärzte pauschal von einer Darmgrippe oder Gastritis aus, verzichten auf eine Stuhlprobe und der damit verbundenen Untersuchung im Labor. Das Regierungspräsidium Stuttgart betont, das die Zahlen für Baden-Württemberg nur „die Spitze des Eisbergs“ sind; die Dunkelziffer liegt weit höher.