Durchfall – Ursachen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten

Durchfall, in der Medizin als Diarrhoe bezeichnet, ist nicht nur sehr unangenehm, er sorgt auch für Chaos im Flüssigkeits- und Energiehaushalt des Körpers. Insbesondere die häufige Entleerung von wässrigem Stuhl kann innerhalb von Stunden zu einer enormen Schwächung des Betroffenen führen.

 

Ursachen für akuten Durchfall

Zu den häufigsten Ursachen für akuten Durchfall gehören Bakteriengifte in kontaminierten Lebensmitteln. Verantwortlich hierfür sind vor allem Bakterienarten wie Streptokokken oder Staphylokokken. Des Weiteren kann eine Darmgrippe der Auslöser sein, bei der Bakterien und Viren die Darmschleimhaut infizieren und dort eine Entzündung verursachen. Auf Fernreisen führen oftmals Kolibakterien zum sogenannten Reisedurchfall. Darüber hinaus zählen Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie eine Histamin- oder Laktose-Intoleranz zu den Gründen für akuten Durchfall.

 

Ursachen für chronischen Durchfall

Als chronisch wird Durchfall bezeichnet, wenn er länger als zwei Wochen andauert. Verantwortlich hierfür ist unter anderem das Reizdarm-Syndrom, bei dem psychischer Stress oder bestimmte Reizstoffe eine erhöhte Stuhlfrequenz und teilweise krampfartigen Durchfall verursachen. Eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut kann ebenfalls entsprechende Symptome bewirken. In einigen Fällen besteht dabei zugleich ein Magensäureüberschuss, der zusätzlich den Darm reizt. Weitere Ursachen für chronischen Durchfall sind:

  • Parasiten wie Lamblien oder Amöben
  • Morbus Crohn
  • chronische Dickdarmentzündungen oder
  • Tumorerkrankungen.

 

Was bewirkt Durchfall im menschlichen Körper?

Durch den Durchfall versucht der Körper, sich von schädlichen Stoffen zu befreien und unter Umständen eine Vergiftung zu verhindern. Hierbei entledigt er sich allerdings nicht nur der Schadstoffe, auch Wasser und Elektrolyte gehen verloren. Zugleich kann der Darm nicht ausreichend Nährstoffe, Flüssigkeit und Salze aus dem Darminhalt zurückhalten.

Für Erwachsene ist eine wenige Tage anhaltende Durchfallerkrankung in der Regel harmlos. Meist kann der Körper den Flüssigkeitsverlust gut kompensieren und den Salzhaushalt innerhalb kurzer Zeit wieder ausgleichen. Säuglinge, Kleinkinder und Senioren können hingegen schnell bedrohliche Gesundheitsprobleme bekommen und sollten deshalb möglichst bald behandelt werden.

 

Was hilft gegen Durchfall?

Ob akut oder chronisch – wichtig ist in jedem Fall eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Optimal sind spezielle Elektrolyt-Zucker-Lösungen, die dem Körper helfen, den Flüssigkeits- und Salzmangel sowie einen leichten Gewichtsverlust auszugleichen. Die weitere Behandlung richtet sich nach den Auslösern und dem Schweregrad der Erkrankung.

Zuverlässig bei plötzlich auftretendem Durchfall hilft Imodium akut aus der Apotheke. Da das Medikament aber zugleich die Ausscheidung von Erregern und somit den Selbstheilungsmechanismus des Körpers unterbindet, sollte es maximal 48 Stunden eingenommen werden. Tritt in dieser Zeit keine Besserung ein, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache für den Durchfall abzuklären.

Bei chronischer Diarrhoe ist immer eine ursachenbezogene Therapie erforderlich. Handelt es sich um eine Unverträglichkeitsreaktion gegen Nahrungsmittel oder Nahrungsbestandteile hilft für gewöhnlich eine Diät, beispielsweise eine glutenfreie Ernährung bei Zöliakie. Daneben gibt es, abhängig von der Diagnose, noch weitere Behandlungsmöglichkeiten. So verordnen die Ärzte bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung Entzündungshemmer oder spezielle Medikamente, welche das Immunsystem herunterfahren.