Eine Gastroenteritis entpuppt sich oft als Norovirus

 

norovirusDas Norovirus ist seit vielen Jahren jedes Jahr präsent, hauptsächlich in den Monaten zwischen Oktober und März. Doch so häufig wie 2016 trat das Virus schon lange nicht mehr auf. Erschreckend ist, dass viele Menschen vom Norovirus betroffen sind und auch die Heftigkeit, mit der die Infektion vonstatten geht. Ärzte können lediglich die Symptome wie Durchfall und Erbrechen behandeln, nicht aber das Norovirus. Antibiotika sind gegen Viren völlig chancenlos. Weltweit sind an dem Virus viele Menschen gestorben, hauptsächlich in Afrika, dort fanden sehr Kinder den Tod. In Deutschland ist eine Erkrankung durch das Norovirus meldepflichtig.

Es betrifft immer mehr Menschen

Nach dem deutschen Infektionsgesetz sind bestimmte Erkrankungen, wie beispielsweise Grippe, Typhus und auch eine Norovirus-Infektion beim Gesundheitsamt zu melden. Dieses gibt die Zahl der Erkrankten Personen im Einzugsgebiet dem Robert-Koch-Institut weiter. Beim Robert-Koch-Institut (RKI) laufen alle Zahlen der laborbestätigten Fälle aus ganz Deutschland ein. Das RKI erstellt jährlich eine Statistik darüber. Allerdings stimmen die Zahlen nicht wirklich, denn viele Ärzte bescheinigen eine Darminfektion, fordern keine Laborergebnisse und melden dementsprechend die Krankheit nicht. Das RKI stellte anhand seines vorhandenen Zahlenmaterials fest, Norovirus-Infektionen befallen seit 2006 immer mehr Menschen.

Was hält das Virus auf?

Ein wirkliches „Stoppschild“ gibt es aktuell für das Norovirus nicht. Forscher suchen weltweit nach einem Impfstoff; doch kaum ist man einen kleinen Schritt weiter, verändert sich das Virus. Es gibt bisher nichts, was das Virus aufhalten kann. Es ist außerordentlich widerstandsfähig gegen Einflüsse der Umwelt und auch gegen hygienische Maßnahmen. Es überlebt auch auf Gegenständen und Stoffen, auch wenn diese bereits gereinigt sind, was mit einem gereinigten Teppich unter Beweis gestellt wurde. Auch Temperaturen zwischen minus 20 Grad und plus 60 Grad können dem Virus nichts anhaben.

Wo lauert die Ansteckungsgefahr?

Grundsätzlich überall dort, wo sich Erkrankte aufhalten oder aufgehalten haben, so die bisherige Meinung. Kanadische Forscher widersprechen dieser Ansicht. Die Forscher der Universität Leval in Québec stellten fest, das Norovirus ist flugtauglich und kann eine Strecke von mehreren Metern in der Luft problemlos zurücklegen. Damit liefern die Forscher eine Erklärung, warum beispielsweise auf Kreuzfahrtschiffen, in Altenheimen und Krankenhäusern die Infektion kaum in den Griff zu bekommen ist.

Noroviren in der Luft

Die kanadischen Forscher haben ihre Erkenntnis im Fachmagazin „Oxford Journals“ veröffentlicht. Um zu belegen, dass die Viren lufttauglich sind, sammelten sie Luftproben in acht Pflegeheimen und Krankenhäusern, in denen das Norovirus aktiv war. Sie gelangten zu dem Ergebnis, dass in den Räumen der Mehrzahl der getesteten Krankenhausluft Noroviren in einer hohen Konzentration, teilweise 2.350 Viren je Quadratmeter vorhanden waren.