Noroviren-Saison ist früh dran

 

virus-infected-cells-213708_1280Das Norovirus startete seine Saison 2016 sehr früh, dafür aber außergewöhnlich heftig. Während im November der Vorjahre die 10er-Marke nicht überschritten wurde, meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) für denselben Zeitraum bereit 14.519 Fälle, die durch Labortests bestätigt sind.

Ein verändertes Virus

Die Heftigkeit dieser hochansteckenden Magen-Darm-Infektion, so die einschlägige Meinung, wird diesmal außerordentlich stark ausfallen. Entdeckt wurde bei der Stuhluntersuchung von Erkrankten ein neuer Virustyp vom Norovirus. Erfahrungswerte zeigen, dass sich das Erbgut des Virus‘ verändert hat, wenn der Ausbruch der Infektion sehr früh erfolgt und mehr Personen erkranken. Das Norovirus hat von Oktober bis März die Hauptsaison, ist aber während des gesamten Jahres vorhanden und aktiv.

Besonders betroffene Personenkreise

Starke Durchfälle und Erbrechen stellen für den Körper eine sehr große Herausforderung dar. Flüssigkeitsverlust hört sich nicht schlimm an, ist aber sehr gefährlich. Eine Dehydration, wie Mediziner die Austrocknung des Körpers bezeichnen, lässt den Blutdruck sinken und kann bis zum Schock und im Extremfall fällt der Mensch ins Koma.

Viele ältere Menschen trinken zu wenig und sind deshalb besonders anfällig für weitergehende gesundheitliche Probleme, wenn sie Durchfälle und Erbrechen haben. Auch Kinder, besonders Säuglinge und Kleinkinder, gehören zur Risikogruppe. Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, werden bei heftigen Noroviren-Infektionen Kitas, Kindergärten und oft auch Schulen geschlossen.

Ansteckung und Krankheitsverlauf

Die Gefahr, sich mit dem Norovirus anzustecken, lauert überall. Das Virus ist zäh und überlebt auch einige Zeit auf Gegenständen wie Türklinken, Lichtschalter und Möbel. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr auf der Toilette. Hier überlebt das Virus ganze 48 Stunden nach dem letzten Durchfall oder Erbrechen. Besorgniserregend ist, dass die Ansteckungsgefahr bereits besteht, bevor sich beim Betroffenen die ersten Anzeichen der Erkrankung zeigen.

Hilfe bei Erkrankung

Wie der Name sagt, löst Durchfall und Erbrechen das Norovirus aus. Antibiotika kann bei einer durch Viren verursachten Erkrankung nicht eingesetzt werden. Grund dafür ist: Antibiotika ist nur bei einer bakteriellen Infektion hilfreich. Der Arzt kann lediglich die Symptome behandeln, nicht aber die Ursache.

Das wichtigste ist Hygiene, auch wenn die Person nicht selbst sondern ein Familienmitglied erkrankt ist. Händewaschen, idealerweise mit einem Desinfektionsmittel ist während der Noroviren-Hauptsaison Pflicht. Desinfizieren sollte man auch die Gegenstände, welche eine kranke Person angefasst hat und die Toilette. Für den Infizierten ist Bettruhe angesagt und das Verbot Besuche zu empfangen muss eingehalten werden.

Aktuell sind Forscher weltweit auf der Suche nach einem Impfstoff gegen das Norovirus. Dies wäre eine große Erleichterung, denn weltweit sind etwa 200.000Todesfälle, meist sind es Kinder in Afrika, die auf das Virus zurückzuführen sind, zu beklagen.