Norovirus Impfung

Laut Statistik ist jeder Bundesbürger ein- bis zweimal pro Jahr von einem Durchfall betroffen. Ein akuter Durchfall ist meist harmlos und schon nach wenigen Tagen von selbst wieder verschwunden. Dennoch kann er Allgemeinbefinden und Leistungsvermögen und damit die Teilnahme am normalen Leben erheblich einschränken.
Ursache eines gehäuften Auftretens von Durchfällen, ganzjährig, besonders aber in den Monaten Oktober bis März, kann eine Infektion mit dem Norovirus sein. Die Spezies dieser Gattung wurde erstmals 1968 in Norwalk (Ohio) morphologisch charakterisiert.

Bei Erwachsenen und älteren Kindern löst eine Infektion mit dem Norovirus hochinfektiöse Gastroenteritiserkrankungen aus. Bei kleineren Kindern sind Rotaviren führend.
Lebensmittel, vor allem kontaminierte Speisen, wie Sandwiches, Salate, Fisch und Meeresfrüchte oder Trinkwasser kommen als Übertragungsquelle in Betracht.

Auch die Berührung von kontaminierten Gegenständen ist als Ansteckungsquelle relevant. Das Virus wird außerdem durch Erbrochenes oder Stuhl übertragen. Die Übertragung geschieht sehr rasch und nicht selten sind ganze Schulen, Kindergärten, Seniorenheime, Krankenhäuser, auch Kreuzfahrtschiffe u.a. Einrichtungen vom Norovirus betroffen.

Neben der Ausscheidung von flüssigen Stühlen kommt es nach einer Inkubationszeit von 30 bis 50 Stunden zu schwallartigem Erbrechen. Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit, erhöhte Temperaturen bis hin zum Schwindel oder gar einem Kreislaufkollaps sind kennzeichnend für das nun vorliegende Bild einer Gastroenteritis oder einer Magen-Darm-Grippe. Damit verbunden ist ein hoher Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust. Der sofortige Arztbesuch ist angezeigt.

Die klinischen Symptome bestehen etwa 12 bis 48 Stunden und klingen ohne weitere begleitende Grunderkrankung dann wieder ab. Noroviren sind beim akut Erkrankten sowie nach Sistieren der klinischen Symptome noch bis zu 48 Stunden, gelegentlich sogar 5 bis 14 Tage und in Ausnahmefällen noch mehrere Wochen in den Ausscheidungen nachweisbar. Die Infektion mit dem Norovirus ist meldepflichtig!

Das Ersetzen von Elektrolyt- oder Flüssigkeitsverlusten steht an erster Stelle, vor allem bei Kindern, Senioren und Kranken. Hierfür eignen sich insbesondere Mineralwasser, Gemüsebrühe oder gezuckerter Tee. Auch geriebene Äpfel sind ein altes Hausrezept bei Durchfallerkrankungen. Bananen eignen sich gut zum Ausgleich von Kaliumverlusten. Geeignet sind auch spezielle Pulver aus der Apotheke. Schwere Fälle erfordern die Behandlung in einem Krankenhaus.

Eine spezielle Norovirus-Impfung als Präventivmaßnahme steht der Medizin heute noch nicht zur Verfügung. Da das Virus gegen alkoholische Desinfektionsmittel sowie Wärmebehandlung bis 60 Grad resistent ist, helfen nur das konsequente Einhalten von üblichen Hygienemaßnahmen, wie Händedesinfektion mit einem Desinfektionmittel, Alleinbenutzung von Handtüchern, Waschlappen und Seife durch den Erkrankten, Desinfektion der Toilette nach der Benutzung durch den Kranken und Desinfektion der Bettwäsche des Erkrankten bzw. Waschen bei mindestens 60 Grad oder besser deutlich höher.

Wichtig ist ein gutes Durchgaren von Speisen. Der Kontakt zum Betroffenen sollte sich auf das Wesentliche beschränken. Auf Küsse oder Händeschütteln sollte während der Zeit der Erkrankung verzichtet werden.
In Krankenhäusern erfolgt die Behandlung des Erkrankten auf der Isolierstation unter Beachtung spezieller Hygienevorschriften.