Viele Menschen haben Angst vor Zahnverlust. Einige werden auch von der Vorstellung geplagt, auf künstliche Zähne angewiesen zu sein. Dabei können wir heute im Grunde froh sein, dass, zumindest in den reichen Industrieländern, alle Menschen im Bedarfsfall auf eine hervorragend angepasste Zahnbrücke zurückgreifen können. Richtig beißen und gescheit sprechen können wir damit.
Das war nicht immer so. Zahnlosigkeit wurmte die Menschen aller Zeitalter, daher unternahmen sie auch schon sehr früh Versuche, wenigstens Zahnlücken aufzufüllen. Der früheste Versuch, eine kosmetisch ungünstige Bresche in der Zahnreihe zu stopfen, ist für das 5. Jahrhundert vor Christus nachgewiesen. Die Etrusker, Römer und Phönizier waren es, bei denen Handwerker etwas Ähnliches herstellten, das wir heute Zahnbrücke nennen. Freilich bestand die Technik einfach darin, dass Kunstzähne aus Elfenbein, Knochen oder Keramik an die benachbarten Zähne mit Draht oder Metallbändern festgebunden wurden. Damit konnten sich betuchte Herrschaften dann wieder in die Öffentlichkeit trauen und vielleicht auch besser sprechen.
Die Entwicklung von Zahnersatz, der nicht nur kosmetisch, sondern auch zum Beißen und Kauen befähigt, begann Anfang des 19. Jahrhunderts. Günstig war und ist bis heute ein Restbestand von echten Zähnen, die als Anker für Zahnbrücken dienen. Wie auf den Pfeilern einer Zahnbrücke sind diese Prothesen auf Zähnen oder Implantaten fixiert. Der Vorteil zu schleimhautgetragenen Kunstzähnen liegt auf der Hand: der Kaudruck wird über die Pfeiler in den Kiefer abgeleitet, wodurch eine Rückbildung des Kiefers unterbleibt.